USB-Festplatten, die sich bei größeren Kopieraktionen (hier fallen durchaus ein paar GB an Backups im Monat an...) kommentarlos vom Bus verabschieden; haufenweise SATA-Busfehler, die durchaus auch mal in Abmeldung einer Platte und anschließendem kompletten RAID-Resync (schlappe 6 Stunden...) gipfeln und zuguterletzt jetzt auch eine MachineCheckException in der Northbridge, die dann mal spontan den ganzen Rechner einfriert (komischerweise blieb das RAID konsistent): nach einem nichts-verbessernden SATA-Kabeltausch sah mir das alles dann doch nach einem Fehler auf dem Mainboard aus.
Da ich immer noch mit dem Gedanken spiele, mal ein Debian kFreeBSD mit ZFS aufzuziehen und dabei sämtliche Platten durch größere zu ersetzen, bot sich das jetzt als ideale Gelegenheit an. Allerdings hätte ich danach einen kompletten Altrechner über, drei immer noch prima funktionierende TB-Platten ausgemustert und außerdem war das aktuelle Problem jetzt
dringend und ich hatte keine Zeit für monatelanges Kataloge-Wälzen (welches Board? welcher Prozessor? welche Festplatten? neues Gehäuse?).
In dem Guten Gewissen™, dass mein aktueller Rechner sowieso gnadenlos überdimensioniert ist und dass ich sorum viel Stöber-, Vergleichs- und Installationszeit sparen kann, habe ich letztendlich nur das Board getauscht. Die Eckdaten standen schnell fest: meine alte CPU muss bleiben (Athlon 64 2X, also AM2-kompatibel), drei SATA-Platten müssen dran, ein serieller Port ist Pflicht (die USV will partout unter Linux per USB nicht funktionieren). Gerade letzteres grenzte das Teilnehmerfeld dann doch gut ein, was die Suche deutlich beschleunigte.
Zwei LAN-Schnittstellen onboard sind wohl selten geworden, aber ich habe ja noch PCI-Netzwerkkarten im Schrank, also kein Problem. Dafür habe ich mich nach onboard VGA umgeguckt, das spart mir wiederum die bisher benutzte PCI-Grafikkarte.
Der Einkauf lief problemlos, bereits im ersten Laden hatte ich das neue Board ergattert. Der Umbau war etwas tricky: Mein alter Prozessorkühler (ein ziemlicher Trumm!) war gar nicht mehr richtig verankert, der Verklemm-Hebel war wohl seit ein paar Jahren offen. Das Wärmeleitpad saß allerdings bombenfest und hat, unterstützt von zwei Einrastnasen, bisher erfolgreich der Gravitation getrotzt - und ließ auch nicht locker, als ich das ganze auf das neue Board verpflanzen wollte. Das hat mich letztendlich die meiste Zeit beim Umbau gekostet, ließ sich aber unter Einsatz eines Föhns und viel gutem Zureden dann doch noch zu einem guten Ende bringen.
Der Rest war langweilig: alles wieder zusammenschrauben, Rechner booten. udev sagen, dass da jetzt neue Netzwerkkarten sind und wie er die benennen soll, lmsensors einmal die geänderte Hardware nahebringen (ich habe jetzt einen dritten Temperaturfühler), Konsolen-Framebuffer von s3 auf nvidia umstellen. Ach ja, und die BIOS-Uhr justieren, das war noch das nervigste, weil die Zeit in der Zukunft stand und das nach der Korrektur meine RRD-Datenbanken durcheinandergebracht hat.
Keine Treiber installieren, keine neue Aktivierung, wir sind ja hier nicht bei Windows.
Läuft alles gut - einzig an das neue Geräusch muss ich mich gewöhnen. Ich glaube, die Lüfter drehen aktuell etwas höher. Außerdem steht der Prozessorlüfter-Turm durch die kleinere Bauform des Boards jetzt genau zwischen Netzteil- und Gehäuselüfter, das muss ich mal im Auge behalten. Die pusten irgendwie alle auf- oder umeinander, vorher hat mir der Luftfluss besser gefallen. Vermutlich ist das Grund für die Akustikänderung.
Und wenn das neue, "kleinere" Board (das ist featuremäßig definitiv ein Downgrade) jetzt schon nach 2 Jahren den Geist aufgibt, hat sich das trotzdem gelohnt, das hat ja nicht mal die Hälfte des alten Boards gekostet.
tl;dr!
Management Summary:
Altes Board
ASUS M2N-SLI DELUXE hat nach fast vier Jahren Dauerbetrieb die Grätsche gemacht.
Neues Board
ASRock N68C-S UCC ist eine Nummer kleiner, kostet deutlich weniger und hat alles, was ich brauche (nur 1xLAN, dafür Grafik onboard -> weiterhin eine PCI-Karte extra, das ist ok).
Serhend hat wie üblich alles vorrätig und nebenbei auch noch die besten Preise hier in der Umgebung. Rein, einkaufen, raus, heimfahren, schrauben. Keine Ahnung, wie er innerhalb von 15 Sekunden das Board aus dem Lager gezaubert hat :-)