Heute habe ich
The Green Hornet in 3D im Kino gesehen. Ich habe nicht mehr leichte Unterhaltung mit viel Knallbumm erwartet, genau wie zuletzt in
R.E.D. (oh, den Kinobesuch habe ich ja noch gar nicht gebloggt). Allerdings hat mir
R.E.D. irgendwie auf ganzer Länge besser gefallen. Green Hornet hat nicht so viele Lacher, nicht so viel Action, eine noch weiter an den Haaren herbeigezogene Handlung, zwischendurch auch einige Längen (was labern die denn die ganze Zeit?) und - wie mir jetzt beim Schreiben dieser Zeilen klar wird - überhaupt keinen Spannungsbogen.
Am besten war noch der total abgedrehte Obermafiosi. Der hatte echt einen an der Waffel und dazu auch noch einen ganz tollen Akzent. Super!
Technisch war ich etwas erschreckt: Das Bild war, von sehr hellen Partien abgesehen, durchgängig verrauscht. Wurde das mit Kompaktknipsen-Digicams gedreht? Oder findet das jemand cool und hat das absichtlich als Effekt eingebaut? Ich fand das etwas nervig. Oder ist das so und mir nur dieses Mal aufgefallen, weil das Bild so scharf war? Quasi wie der Umstieg damals von Röhrenmonitor auf TFT? Da ging's mir anfangs ähnlich (boah, ist das alles kantig) und jetzt habe ich mich dran gewöhnt.
Viel schlimmer aber: Die 3D-Effekte. Das ging gar nicht. Ich vermute mal, hier wurde das 3D wie in
Alice im Wunderland nachträglich eingebaut, anders als in
Alice aber ziemlich mies. Kamerfahrten mit Schwenks (z.B. auf dem Friedhof) führen dazu, dass Gegenstände im Vordergrund komische Verbiegungen erfahren. Die Kanten der Tiefeninformation sind nicht sauber: Hintergründe, die in die Nähe von Vordergrundobjekten geraten, hüpfen teilweise mit nach vorne. Kompliziertere Objekte (Hecken, Büsche etc.) sind komisch Unscharf geraten. Das Bett, auf dem er am Anfang liegt, hat eine optische Tiefe von 20cm statt 2m. Der ganze Raum wirkt nicht in die Tiefe, sondern plattgepresst wie ein Puppenhaus mit Pappaufstellern (Absicht?). Überhaupt wirkt es oft so, als ob die "Tiefe" nur aus wenigen verschiedenen Ebenen besteht, so springt einen in mehreren Szenen z.B. der Mund eines Gesichts in Großaufnahme an, auf Nasenhöhe gibt's eine Kante und alles darüber liegt dann 5 cm weiter hinten - keine weichen Übergänge. Damit erreicht die Tiefe eine Auflösung, die ungefähr den alten "Magic Eye" 3D-Bildern entspricht.
Kurz: Bäh!
Ganz ohne 3D wäre der Film vermutlich schöner gewesen.
(Im computergenerierten(!) Abspann sah das 3D übrigens deutlich besser und passender aus. Vermutlich, weil da die Tiefeninformation "echt" und nicht dazuerfunden war.)
Wo ich mich jetzt so viel über die Technik ausgekotzt habe, nochmal eine Zusammenfassung, man soll ja mit was positivem Enden:
- 3D-Effekte und Technik großes Pfui
- Film ganz gut, wie erwartet nicht tiefgehend, dafür halt Bumm Bumm und Unterhaltung
- Bumm Bumm und Unterhaltung gibt's aber auch besser, siehe z.B.
R.E.D.
Alles in allem aber besser, als nicht ins Kino gegangen zu sein :-)
Mitch's Manga Blog am : R.E.D.