ISBN 978-0-345-45918-3
Schade, jetzt ist mein Star-Wars-Stapel weggelesen... Hat sich aber gelohnt!
Bei
Outbund Flight hatte ich ja rumgenölt, dass man nicht wirklich erfährt, wie es mit dem Outbound-Flight-Projekt weitergeht. In diesem Band kommt nun das (dicke) Ende, hier wird alles aufgelöst. Prima!
Zur Sicherheit habe ich vorher nochmal das letzte Kapital aus
Outbound Flight durchgelesen, damit mir keine Anspielungen verloren gehen - und siehe da, hat sich mehr als gelohnt: Nicht nur, dass mir dadurch diverse Verbindungen in
Survivors Quest so richtig klar wurden, mit ist auch dann erst aufgefallen, dass eine in
Hand of Thrawn auftauchende, halbwegs wichtige Figur ja in
Outbound Flight quasi Hauptcharakter war. Diese Verbindung war vollkommen an mir vorbeigezogen...
Aber so schreibt Zahn halt - wenn man mehr weiß, bekommt man mehr mit (stacking bonus!), aber wenn nicht, kann man die Bücher trotzdem genießen und merkt gar nicht, was man verpasst. Bei
Survivors Quest empfehle ich dringend, vorher
Outbound Flight gelesen zu haben. Viele Dinge, die das ganze Bild erst so richtig abrunden (z.B. die Angst vor und Ablehnung gegenüber den Jedi), erklären sich nur aus den vorherigen Ereignissen. Ich habe immer drauf gewartet, dass die Zusammenhänge nochmal auf den Tisch gebracht werden, aber es kam nichts. An der Stelle wusste ich einfach mehr als die eine Hälfte der Charaktere - die andere Hälfte wusste es auch, hat aber nichts gesagt. Interessante Konstellation.
Insgesamt liest sich dieser Band ein wenig wie ein Krimi. Die Handlung spielt die ganze Zeit auf beengtem Raum, es gibt verschiedenste Interessengruppen, keiner legt seine Karten offen und jeder hat irgendwo eine eigene Agenda in der Tasche. Ein Katz- und Maus-Spiel mit mehreren Überraschungen. Dieses Pläne-Aushecken kann Zahn gut und darum liest man seine Romane.
Auf jeden Fall sehr empfehlenswert!
Wie gut mir der Stil von Zahn gefällt hat mir übrigens die Leseprobe am Ende gezeigt: Es gibt als Bonus ein Kapitel aus
Labyrinth of Evil von James Luceno. Wo Zahn einen knappen Stil an den Tag lagt, in dem er nur knapp das nötigste beschreibt (und man manchmal trotzdem zurückblättert, weil man geschickt untergebrachte Hinweise vollkommen übersehen hat), schreibt Luceno einen ziemlich blumigen, ausufernden, etwas verschlungenen Stil. Hat mir so gar nicht gefallen, ich musste die Sätze teilweise mehrfach lesen. Ich will keinen Minnegesang, sondern bin mit dem geradlinigen Satzbau von Zahn vollkommen zufrieden :-)
Das zeigt mir aber, dass ich jetzt nicht vollkommen ohne Planung weitere Bände von anderen Autoren kaufen sollte. Lieber fange ich mal mit dem Blick ins
Warhammer 40k-Universum an.