Gestern war's dann soweit, zusammen mit dem
Bernd habe ich Volker Pispers in der Stadthalle Bielefeld besucht. Der Abend hat sich definitiv gelohnt! Gleich vom Start weg ging es zur Sache, keine große Aufwärmphase, einfach mitten rein. Und das richtig ausgiebig: Der Auftritt hat abzüglich Pause fast drei Stunden gedauert. Die Forderung nach Zugaben hat er sich mit dem Hinweis darauf, dass in seinem Vertrag nur was von "2x 60 Minuten" stand, dann verbeten. Ich würde jetzt sagen, ihm hat der Auftritt richtig Spaß gemacht (sonst würde er das nicht seit 28 Jahren machen) und er ist halt richtig ins Erzählen gekommen :-)
Ich hatte drauf gewartet, dass irgendwas hochaktuelles zu Stuttgart21 kommt, bis auf zwei Nebenbemerkungen war da aber nichts. Ist aber nicht weiter schlimm, irgendwie sind seine Themen dann doch etwas globaler und wichtiger als so ein depperter Bahnhof. Wie er selber meint: die großen Dinge sind seit Jahrzehnten die gleichen, das spart ihm auch irgendwo Arbeit, da kann er die gleichen Texte mit aktuellen Namen bringen. Das macht er auch wirklich: Ich hatte morgens noch
das hier geguckt, das kam auch abends live in der Vorstellung so dran. Teilweise wirklich 1:1 die Sätze übernommen, teilweise mit Neuem verflochten. Ich hab trotzdem nochmal gelacht. Selbst jetzt, wo ich die Wiederholungsgefahr kenne, würde ich nochmal hingehen, so gut hat's mir gefallen.
Ich gehe ja nicht oft ins Kabarett, aber was mir schon 2008 bei
Claus von Wagner aufgefallen ist, zeigte sich auch hier wieder: Der rote Faden! Es reicht nicht, auf Youtube Aufnahmen der einzelnen Sketche, Szenen oder Themengebiete zu gucken. Ein guter Auftritt nennt im ersten Teil ein paar Ereignisse, Personen oder Fakten, auf denen dann - mehr oder weniger unerwartet - den ganzen Abend herumgeritten wird. So wird das alles nochmal miteinander verzahnt und - durch die Verknüpfung mit aktuellen Themen - so kann man sich einen schon mal gesehenen Programmbaustein auch im nächsten Jahr nochmal angucken, da ist dann wieder ein neuer Kniff dabei.
Apropos nächstes Jahr,
der Tourplan weist bereits folgendes aus:
- Hannover am 11.03. — Herr Papa, Frau Mama, da gehen Sie gefälligst hin!
- Münster am 26.02. und 09.10. — vielleicht klappt das dann auch mal mit den anderen Kollegen
Wie gesagt, ich würd ja nochmal, trotz des Programmrecyclings.
Und, um seinem Wunsch nach mehr Besuchern bei den noch unbekannten zukünftigen Größen des Genres nachzukommen: Leute, schaut euch
Mathias Tretter an!
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