Reisen
Anreise war diesmal quasi um die Ecke. Überraschenderweise keine Dreiviertelstunde auf der Autobahn - da hätte ich auch mit dem Fahrrad kommen können.
Morgens beim Einsteigen gab es den ersten Schock: Wieso tuckert mein Auto wie ein alter Trecker? Hab ich etwa wieder Feuchtigkeit im Zündkabel? So doll regnet es doch gar nicht?
Nun ja, Auto fuhr noch, wenn auch mit gefühlt weniger Power als sonst.
An Rastplatztreffpunkt erstmal vorsichtig gefragt, ob man denn auch mit drei von vier Zylindern fahren könne, wenn denn einer kaputt sei. Dank Andys "nun mach einfach mal die Motorhaube hoch, ich schau mir das an" konnte ich mir die Frage gleich selber beantworten: ja, fährt dann noch,
Ab zum nächsten Ford-Händer, das vorletzte Kabel aus dem Lager geholt, 10 Minuten hat der Einbau gedauert. Durch etwas höhere Gasdosierung sowie grandiose Innenstadtstaus in Königslutter sind wir dann trotz über 20 Minuten Verzögerung nur 5 Minuten nach den bereits Vorgefahrenen eingetroffen.
(Übrigens perfekt getimed: Vollsperrung in Helmstedt. Als wir ankamen, war das Stauende exakt neben der Abfahrt Königslutter. Als die Gäste kamen, war es deutlich davor. Schob sich alles umleitungsweise durch Königslutter. Das erklärt die lange Autoschlange direkt vor dem Hotel und die Bemerkung meines Bruders, dass er sich eine halbe Stunde lang das Ortsschild angeguckt hat. Aber das Radrennen damals im Harz war glaube ich noch schlimmer...)
Machen
Im Gegensatz zu den beiden letzten Marathons, die ich im Untertitel "die Con für Helfer" genannt habe, gab es diesmal wieder gut was zu tun, unser Team war nämlich ungefähr 20% kleiner, die Gästeanzahl dafür etwas größer. Keine freilaufenden, in Grüppchen quatschenden Helfer, die sich schon freiwillig in alle verfügbaren Slots eingetragen haben. Zwischenzeitlich kam ich bei der Helferorganisation mal richtig auf Touren. Die nicht so hektischen Phasen wurden dann anderweitig genutzt - auch dieses Jahr kam ich wieder in den Genuss vielfältiger Aktionen wie Ausgabe beim Bring & Buy, Videoraumaufsicht, Mangabibliothek, Contüten packen und Quizfragen ausdenken.
Aus Teilnehmersicht war's wieder dünn: Den Quatschen-über-Japan-Workshop hab ich mir angeguckt und beim Quiz habe ich fotografierend beigewohnt. Ansonsten mal einen kurzen Blick in die Auktion und in den Games-Contest.
Showgruppen? Auftritte? Cosplay? Bühnenprogramm? Müssen wir wohl gehabt haben, stand jedenfalls im Conbuch und in den Programmplänen. Den großen Saal hab ich das erste Mal Samstag abend betreten...
Falls das negativ klingt: Ist es nicht. Ich hab's genau so geplant und erwartet - ich bin ja nicht nur zufällig Helfer geworden.
Ansonsten war's natürlich wie immer toll, mal wieder die Leute zu treffen, die ja inzwischen so weit weg sind. Leider hatten dieses Jahr alle viel zu tun, so dass keine wirklich großen Quatschrunden wie die letzten Jahre daraus entstanden sind. Gemeinsame Freizeit wurde fast ausschließlich in das Spielen von Rock Band investiert.
Aber Freitag ist ja schon wieder
Hanami.
Alles in allem ist der Marathon mal wieder sehr gut gelaufen, die begeisterten Rückmeldungen der Gäste bestätigen das. Am Freitag hatten wir ein paar Probleme, von denen auch die Gäste was gemerkt haben, aber danach lief alles bzw. konnte erfolgreich unter den Teppich gekehrt werden.
Unsere komische mittelgroße Gemütlichkeits-Con (größer und abwechslungsreicher als ein Fantreffen, aber kleiner und nicht so anonym wie die richtig großen Cons) ist und bleibt ein Geheimtipp und hält sich ihren festen Besucherstamm. Dieses Jahr wurden sogar mal wieder vermehrt Tagesgäste gesichtet.
Bin gespannt, wo's nächstes Jahr hingeht.
Schlafen
Experiments in sleep deprivation! Irgendwie hab ich's die letzten Wochen nicht so mit Ausschlafen gehabt, daher ist das mal eine ganz lustige Konstruktion geworden auf diesem Marathon: In zwei Nächsten dreimal Schlafen, dafür aber auch nur kurz. Quasi
so, nur andersherum. (Wenn da fünf Stunden Schlafzeit stehen, hab ich garantiert die erste und die letzte davon wach im Bett gelegen, ich kann in fremden Betten nicht schnell einschlafen.)
17.04. 01:00 - 07:00 (die letzte Nacht zu Hause)
17.04. 20:30 - 00:30 (Con-Freitag)
18.04. 10:00 - 14:30 (Con-Samstag)
19.04. 02:00 - 07:00 (Con-Sonntag)
20.04. 01:00 - 08:00 (die Zusatzübernachtung)
(Der letzte Eintrag stimmt nicht ganz, die Hotelrezeption hat uns am Montag morgen um 06:30 wachgeklingelt. Nicht, dass wir Weckservice bestellt hätten... )
Diese komische Schlaferei hat erstaunlich gut funktioniert! Ganz tot war ich nie. Und vor dem Schlafengehen um halb eins Montag morgen hab ich auf der Rock-Band-Party noch 171% bei
Enter Sandman hingelegt (Gesang und Gitarre gleichzeitig auf Medium). Nach ein paar Weizen.
Auto wäre ich am Sonntag allerdings nicht mehr gefahren.
Erbeuten
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Und jetzt soll mein Bruder, den ich da per geschenktem Conticket hingeschleppt habe (das habe ich ihm schon seit Jahren angedroht, jetzt war's mal "um die Ecke"), mal was über die ganzen komischen Leute und das Drumherum aus Sicht eines Normalmenschen erzählen. (Wenn dir langweilig ist, kannst du dich nächstes Jahr als Helfer melden, wir können immer Leute gebrauchen - Helfer ist eh besser als Gast, da hat man was zu tun...)