ISBN 978-0-06-072393-4
Warren Ellis schreibt in diesem Buch über die Jagd eines äußerst heruntergekommen Privatdetektives nach einem geheimnisvollen Buch, das Amerika wieder auf den Pfad der Tugenden seiner Gründerzeit bringen soll. Daraus resultiert eine Reise (na ja, eher eine bruchstückhafte Stippvisite) in den "psychosexual underbelly of America", bei dem einem fortlaufend schlimmere Perversionen um die Ohren gehauen werden. "Tantric sex with ostriches" anybody?
Das soll vermutlich schockieren oder abstoßend wirken, aber einen /b/-Leser haut das nicht wirklich um.
Und leider bleibt dann nicht mehr viel von dem Buch übrig außer einer recht zusammengestückelten Geschichte ohne Tiefgang und große Überraschungen, die auch ein paar sprachlich sehr gelungene Formulierungen und kleine Gags nicht mehr retten können.
Die Grundaussage des Buches über Moral und Sitten auf der einen und Freiheit des Einzelnen auf der anderen Seite ist zwar richtig und wichtig, aber einfach den Voyeurismus des Lesers zu befriedigen und dann eine halbherzige Moral hinterherzuschmeißen, die wie eine billige Entschuldigung wirkt, dass das Buch nicht selber Schund und der Leser einer der hier vorgeführten Perversen ist, hinterlässt bei mir keinen bleibenden Eindruck.
Vielleicht hat das Buch im amerikanischen Kulturkreis ja eine andere Wirkung.