ISBN 978-3-551-77301-2 ff.
Originaltitel:
ブラックラグーン (hui, wie überraschend!)
Grundaufbau:
Ein einfacher Salaryman transportiert eine wichtige Diskette und wird von Piraten angegriffen. Die wollen eigentlich nur die Daten, lassen ihn aber leben und nehmen ihn Zwecks Lösegeldforderung mit. Seine Firma erklärt ihn aber lieber für tot und schickt allen zusammen ein Killerkommando auf den Hals, als dass die heiklen Daten ans Licht kommen. Mangels Alternativen für sein weiteres Leben schließt er sich dann seinen Entführern an.
Spezielle Zutaten:
Gewalt, Mafia, Alkohol, Schießereien, Blut, Drogen, böse Bösewichte und jede Menge zwielichtige Gestalten.
Nach dem ersten Band, der noch gar nicht auf eine lange Serie ausgelegt war, gibt es jeweils abgeschlossene Handlungsbögen, die sich über mehrere Kapitel erstrecken. Diese sind in der Machart durchaus recht unterschiedlich: die Spannweite geht von richtig fies, böse und düster (Bloodsport Fairy Tale) über einen längeren Abstecher zur Yakuza (Fujiyama Gangsta Paradise) bis hin zu fast schon witzigen Kugelhagel- und Zerstörungseskapaden (Greenback Jane). Eine Menge Charaktere trifft man über die einzelnen Kapitel verteilt wieder, so dass das ganze trotz der leichten Stilwechsel gut zusammenpasst.
Am Ende eines Bandes gibt es eine lustige Bonusgeschichte, die die Charaktere meist in eher abstruse Situationen steckt.
Darreichungsform:
Bis jetzt sechs deutsche Bände, die ich mir auf Empfehlung und von Shutaro ausgeliehen habe. In Japan ist wohl schon Band sieben draußen und es gibt weiterhin Nachschub.
Alternative Darreichungsformen:
2x12 Episoden Anime, von dem ich irgendwann in grauer Vorzeit auch schon mal die erste Episode gesehen habe.
Vergleichbare Werke:
Gunsmith Cats ohne Amerika: ähnlicher Realismus bei Knarren und Gangstern
Darker Than Black ohne Dolls und Contractors: auch ein zusammengewürfelter Haufen, der mit, für und gegen irgendwelche Verbrechersyndikate arbeitet
Tenjo Tenge ohne Titten: weil es da eigentlich auch nur um Action ohne tiefschürfende Hintergrundgeschichten geht
Technisches:
Ordentlicher Druck, realistischer Zeichenstil. Wenig bis keine Auffälligkeiten in Grammatik und Orthografie. Gerade am Anfang ein paar sehr interessante und ungewohnte "Kameraeinstellungen", z.B. ein Schnappschuss "Stiefel kontaktiert Nase" bei einem Tritt ins Gesicht (hab ich schon Gewalt erwähnt?). Später wird es in den Actionszenen auch schon mal unübersichtlich, zumindest für mich. Ich lese so was ja aher selten.
In einem der späteren Bände wird Levi zu Revy umbenannt. Böser Patzer.
In Fujiyama Gangsta Paradise spricht Revy in Japan nur Englisch. Um das - und die daraus resultierenden Verständnisprobleme - zu unterstreichen, sind auch die Sprechblasen in Englisch. So weit so gut, aber sie sind zusätzlich nochmal deutsch untertitelt. Da ich beide Sprachen fließend lese stand da also alles doppelt. Das ging mir tierisch auf die Nerven! Zum Glück ist der Abstecher der Truppe nach Japan erstmal vorbei.
Fazit:
Eigentlich stehe ich nicht besonders auf Action-Manga, daher wundert es mich, dass er mir so viel Spaß macht. Ich werde mir die sechs Bände nachbestellen und die Serie auf mein Abo setzen.
Guter Tipp, Shutaro!
Mitch's Manga Blog am : Anime Marathon 2008