ISBN 978-0-393-31283-6
Mein
erster Gedanke war ja: Hmpf, wieder so komische Sprache. Aber nach einiger Zeit geht das so flüssig von der Hand bzw. von den Augen, dass mir jetzt noch die Begriffe durch den Kopf geistern. Aber ich denke ja sowieso öfter multilingual.
Mein zweiter Gedanke war: och nö, hier springen mich aufsatzrelevante Themen an. Bestimmte Wortwiederholungen, Stilmittel etc. drangen sich richtig auf. Das habe ich mit Schule gleichgesetzt, wo man interessante Bücher so weit seziert, dass dabei Sachen rauskommen, über die der Autor bestimmt nie nachgedacht hat. Meiner Meinung fließt das einem guten Schreiber so aus der Feder, der nutzt Stilmittel etc. einfach aus dem Bauch heraus. Und später kommen Scharen von Schülern an und interpretieren und schreiben tiefschürfende Aufsätze über Sachen, die vielleicht niemals explizit so künstlich zusammengepuzzelt wurden.
Egal, auch dieser Gedanke war nur von kurzer Dauer. Dann kam nämlich ein: Hey, das ist ja irgendwie spannend. Von dann an las es sich wie von alleine.
Und als ich gegen Ende - mit der Sprache war ich inzwischen ja versöhnt - wieder auf kunstvolle Rückbezüge und Wiederholungen stieß, da dachte ich mir: Hey, die gehören halt dazu. Erfreue ich mich mal daran, dass mir die auffallen. Ist vom Deutschunterricht noch was hängengeblieben.
Alles in allem ein prima Buch - ob das nun ein Meilenstein der Weltliteratur ist, vermag ich nicht zu sagen, aber es hat mir definitiv gefallen.
Und wenn - wie im Vorwort erwähnt - bei den ursprünglichen Veröffentlichungen in den USA das letzte Kapitel rausgefallen ist, dann fehlt da allerdings etwas. Das ändert doch ein wenig an der Gesamtaussage (iih, schon wieder Deutungen - na ja, der Autor hat's ja selber gesagt).
Will ich jetzt unbedingt
den Film sehen? Der soll ja in der Tat ein Meilenstein sein. (Aber das ist
Citizen Kane auch und mich juckt es nicht besonders, den gucken zu wollen.)
George Orwell kommt jetzt übrigens nicht als nächster dran, gerade ist nämlich
Blade Runner eingetrudelt. Da habe ich den Film schon mal gesehen, aber das ist lange her und das Buch ist bestimmt sowieso viel besser :-)
Und die Mangapause dauert an. Ich bin gerade auf dem Büchertripp.
♪ In einer Welt, in der man nur noch lebt, damit man täglich... ♪
Nachtrag: Wo ich jetzt gerade an die Toten Hosen denke: Die nutzen "Horrorshow" ja als Substantiv. Alex selbst benutzt das Wort hauptsächlich adjektivisch. Da stellt sich jetzt die Frage, was die deutsche Übersetzung wohl aus der Sprache der Jugendlichen gemacht hat.