Da ich öfter in Hannover bin, hat mich mein Bruder auf die dort drohende
Umweltzone aufmerksam gemacht. Obwohl weder Polizei noch Ordnungsamt Zeit und Lust haben, Verstöße dagegen zu ahnden und das ganze in der nächsten Zeit wohl erst einmal recht locker gesehen wird, will ich mir meinen Score in der nächsten Rasterfahndung nicht noch mehr versauen (ich besitze seit meinem Studium ein Handy, das dauerhaft ausgeschaltet ist - nach der aktuellen Logik entziehe ich mich damit den Bewegungsprofilen und habe irgendetwas zu verbergen, ergo bin ich ein potenzieller Bösewicht) und werde als treuer Staatsbürger so eine Plakette erwerben. Spaß muss es machen und Geld muss es kosten!
Gesägt, getungetan. Aber was ist das? Die Werkstatt meines Vertrauens verkauft die Ökoaufkleber und mein Auto bekommt auch wie erwartet eine grüne Einstufung - aber es sind nur noch fünf Aufkleber in der Farbe vorhanden, die aber allesamt einen Produktionsfehler gemeinsam haben: Sie kleben nicht. Nachschub kann dauern.
Da ich mit sowas nichts anfangen kann, ist die Aktion erst einmal verschoben, bis ich irgendwo vorbeikomme, wo es brauchbare Aufkleber gibt. Ich hab's immerhin versucht!
Viel positiver gestaltete sich dagegen die heutige Parkplatzsuche am nahegelegenen, verregneten Supermarkt: Da habe ich tatsächlich einen neu aufgestellten Postkasten gesehen. Aller Welt geht es schlecht, der Spritpreis steigt ins unermessliche, Diesel überholt Benzin, der Axel-Springer-Verlag entlässt seine Briefausträger, nachdem die Nein-zum-Mindestlohn-Kampagne versandet ist und was macht die gute alte gelbe Post, die normalerweise durch Filialschließungen auffällt?
Sie stellt einen neuen Briefkasten quasi
direkt vor meine Nase. Danke.
Zeichen, Wunder, geschehen, etc.