Dieser Film konnte mich nicht sonderlich begeistern. Zum Teil lag es wohl daran, dass ich ihn direkt im Anschluss an den beeindruckenden
Paprika gesehen habe und er deshalb harter Konkurrenz ausgesetzt war. Für mehr als 2 von 5 Punkten hat es meinerseits in der Publikumsabstimmung des
Festivals nicht gericht.
Es geht um zwei Kinder, die ohne Eltern in einer fiktiven Stadt leben und dort ein ganzes Viertel unter ihrer Kontrolle haben. Die Yakuza will das Viertel übernehmen. Wenn ich jetzt noch schreibe, dass der eine der beiden ziemliches Gewaltpotential in sich trägt und der andere beruhigend auf ihn wirkt, dann habe ich eigentlich schon den ganzen Inhalt zusammengefasst. Es geht ein wenig hin und her, aber das war es dann auch schon. Einen tiefergehenden Sinn konnte ich dem Film nicht entlocken (vielleicht die Aussage, dass sich Gegenpole gegenseitig beruhigen), einfache Unterhaltung war's aber auch nicht.
Die visuelle Umsetzung ist deutlich anders als in
Paprika: Die Hintergründe sind zwar sehr real gehalten und die fiktive Stadt einfach wunderbar gezeichnet (ein großer Pluspunkt des Films!), die Charaktere dagegen in einem etwas abstrakteren, flachen Stil gehalten. Hat auf mich weder positiv noch negativ gewirkt, es war nicht schockierend beeindruckend, es war halt einfach mal ein anderer Stil. Die teilweise vorhandenen 3D-Animationen waren mindestens eine Klasse unterhalb von
Paprika, weshalb ich sie nicht besonders gut fand. Soweit aber solide bis gute Umsetzung.
Interessant war die Musik,
Plaid heißt die Gruppe glaube ich, dem könnte man mal nachgehen.
Persönlicher Hauptkritikpunkt des Films (was ganz besonders gegenüber
Paprika zu Tage tritt): er konnte mich nicht fesseln. Zwischendurch war einfach zu wenig los (bei
Yokohama Kaidashi Kikou ist auch nichts los, aber da ist das auch richtig), um mich bei der Stange zu halten. Ich habe mich mehrfach bei dem Gedanken "wenn wir den Film jetzt nicht sähen, führen wir schon auf der Autobahn und kämen noch während der Ladenöffnungszeiten in der Immermannstraße an" erwischt. Und wenn ich während des Films an was anderes denke, dann spricht das eindeutig gegen den Film.
Mitch's Manga Blog am : CineAsia-Filmfestival und Immermannstraße