Wieder mal so ein Film, dessen deutscher Titel nicht viel mit dem Originaltitel (
12 Angry Men) zu tun hat :-)
Ein alter Schinken - und irgendwie habe ich das Gefühl, dass sowas heute nicht mehr gebaut wird. Hat mir außerordentlich gefallen - sehr eingeschränkter Handlungsort, das Vorher und Nachher wird nur angedeutet bzw. rekonstruiert und es geht hauptsächlich um Dialoge. Na ja, das ist wohl typisch für Filme, die eigentlich Theaterstücke sind.
Zum Inhalt: Amerika, Mordprozess, 12 Geschworene, die einstimmig über Todesurteil oder Freispruch entscheiden müssen, der heißeste Sommertag des Jahres und alle wollen schnell nach Hause. Alles sieht anfangs recht klar aus, aber ein einziger stimmt für unschuldig - und das auch nur, weil er sich nicht ganz sicher ist. Damit geht die Diskussion los.
Sehr schön und absolut patriotisch übrigens das Ende des Films, wenn der Held des Films, der dem amerikanischen Justizsystem zum Sieg verholfen hat, ganz in Weiß gewandet die Treppen des ehrwürdigen Gerichtsgebäudes hersteigt... Das beherrschte man also auch schon Jahre vor
Independence Day ganz gut.
Weiterhin eignet sich dieser Film absolut gut für Deutschkurse, Rhetorikseminare oder ähnliches: Was man hier an prototypischen Diskussionssituationen, Reaktionen, Teamverhalten, Gruppenbildung usw. herauslesen kann, ist echt genial. Da macht Sezieren Spaß!