Ich war jetzt beim Zahnarzt. Nichts wildes: alte Füllung rausbohren, saubermachen, neue Füllung rein. Also nur Bohren, keine Zähne ziehen (hatte ich früher oft genug) und keine Wurzelbehandlung (hatte ich netterweise noch nie).
Die Sprechstundenhilfe legt das Werkzeug parat und fragt defaultmäßig, ob ich eine Spritze will. Auf meine Antwort: "Wie, Spritze, es soll doch nur gebohrt werden?" guckt sie etwas verdutzt. Ich frage nochmal nach: "Das ist doch nur ein wenig Bohren, oder machen wir jetzt was megakompliziertes?" Mir war ein wenig mulmig, weil sie so Richtung Spritze tendierte. Nein, es wäre nur ein wenig Gebohre, also habe ich die Spritze dankend abgelehnt.
Nun trat der Arzt rein, kurzes Gespräch, wo will er bohren etc. Darauf habe ich dann die Zahnarztgemütlichkeitshaltung eingenommen: Mund auf, Augen zu. Zurückgelehnt war ich bereits (Heißt das nicht üblicherweise Schocklage, wenn die Füße über dem Kopf hängen?). Auf der Tonspur kam dann "Zuerst anesthesieren", was mich zum Öffnen meiner Augen animierte. War auch gut so: vor mir schwebte eine Spritze. Ich wies noch einmal ausdrücklich drauf hin, keine Spritze zu wollen. Der Zahnarzt gab sich sehr erstaunt und legte los - ohne Narkose.
Wie erwartet hat es ein wenig gezuppelt und gut. Nach der Behandlung meinte der Arzt noch, dass ein Großteil der Patienten eine Spritze will und ob es mir denn nicht weh getan hätte.
Sind wir in diesem Land so verweichlicht? Stehen alle auf das Taubheitsgefühl? Oder macht man als Zahnarzt an so einer kleinen Spritze lohnenswerte Euronen Gewinn? Fragen über Fragen...
Narkose zum Zähnebohren, pah! Weicheier!
Aber Spritzen, die sind schon unangenehm...
Mitch's Manga Blog am : Weisheitsbabymilchzahn