Vorträge auf dem 30C3…
…hab ich keine gesehen :-/
Als ich gestern abend endlich Zeit hatte und unser kleines Streaming-Skript für den 30C3 flott machen wollte, hatte ich Probleme mit der Extraktion des laufenden Programmes aus dem Fahrplan. Nach drei Minuten Forschen hat sich dann rausgestellt, dass wohl alles funktioniert und der Congress einfach schon vorbei ist – da kann das Skript nichts mehr ausspucken :-(
Aber dank eines Links im Chat bin ich vorher schon über eine Reihe anderer Vorträge von der linux.conf.au 2013 gestolpert, die ich mir tatsächlich angeguckt habe. Da will ich mal ein paar hier verlinken. Warum ich aber während einer laufenden Jahresende-Konferenz Videos einer zurückliegenden Jahresanfangs-Konferenz gucke, habe ich noch nicht verstanden ;-) Was ich dagegen irgendwann verstanden habe, ist, dass die Veranstaltung in Australien und nicht in Österreich stattfindet, das erklärt dann auch die kurzen Hosen (über das viele Englisch habe ich mich nicht wirklich gewundert).
The real story behind Wayland and X
Der Vortrag besteht zum größten Teil aus einer Zusammenfassung der Werdegeschichte von X11 sowie einer großen Latte von aktuellen Problemen. Ganz am Ende geht es dann auf die Ansätze von Wayland ein, die X11-Probleme zu lösen. Der Vortragende ist sehr locker, prima drauf, erklärt gut und verständlich. Er her einen minimalistische, sehr guten Folienvortrag und diverse Gags eingebaut. Was er aus dem Nähkästchen an Absurditäten und Absonderlichkeiten plaudert, sollte man sich nicht entgehen lassen.
Was hat's mir gebracht? Auf jeden Fall gute Unterhaltung und ein Umdenken in Sachen Wayland. Wenn das mal fertig ist, will ich das durchaus haben. Bisher gehörte ich zu der "Wayland ist Mist, weil es nicht netzwerktransparant wie X11 ist"-Fraktion, aber: myth debunked. Wer weiterhin mit solchen Aussagen um sich wirft, sollte mit diesem Vortrag beworfen werden, danach sieht er das anders.
drei Daumen hoch!
Future directions for the X Window System
Nochmal Windowmanager, diesmal die andere Seite: Hier geht's um die Zukunft von X11 selber. Auch hier wird wieder an diversen Stellen aus dem Nähkästchen geplaudert, was man sich auch nicht entgehen lassen sollte. Der Vortragende ist etwas ruhiger, aber absolut routiniert und sehr gut zu hören.
Was hat's mir gebracht? Nicht ganz so gute Unterhaltung wie der Wayland-Vortrag, aber trotzdem toll! Einen Meinungsumschwung zu irgendwas konnte das bei mir aber nicht erzeugen. Am besten direkt nach dem Wayland-Dings gucken, das ist beides das gleiche Thema, unterschiedlich beleuchtet.
zwei Daumen hoch!
LTTng 20 Advanced Linux tracing for everyone
Ein Vortrag über das neue(ste) Tracing-Framework im Linux-Kernel. Viel habe ich davon noch nicht gesehen, daher kann ich nur sagen: Bisher macht's einen guten Eindruck, aber der Vortragende ist etwas akzentbehaftet.
Was hat's mir gebracht? Conclusion: incomplete. Ich musste irgendwo nach 45 bis 10 Minuten unterbrechen und bin mir noch nicht sicher, ob ich den Rest weitergucken will. Der Vortrag ist nicht schlecht, aber zu dem Thema habe ich keinen Bezug und keinen Bedarf und ich hab doch immer nur so wenig Zeit, da kann ich auch andere Dinge tun… Vielleicht kommt ja aber später noch ein großer Klopper?
ein Daumen hoch oder so
Git For Ages 4 And Up
Anders als der Titel denken lässt, geht es nicht um blutige git-Anfänger, sondern um die Leute, die mit den einfachen Standardoperationen zurechtkommen und arbeiten können. Denen wird in diesem Vortrag ein Blick hinter die Kulissen geboten: Wie arbeitet git eigentlich intern und was macht es bei meinen Befehlen genau? Ziel des Vortrages: Wenn man versteht, was da unten im Maschinenraum vor sich geht, kann man auftretende Probleme selber beheben, statt sich "den git-Experten" zu holen, der das dann fixt. Das spricht mich auch an :-) Das "for ages 4 and up" resultiert daraus, dass das git-Modell mit Kinder-Holzspielzeug dargestellt wird. Sehr einfach, sehr nachvollziehbar, sehr plastisch. Der Sprecher ist super. (Die Einleitung durch den Moderator ist leider unsuper, da habe ich nichts verstanden, daher gibt's hier direkt Some Facts About Schwern.)
Was hat's mit gebracht? Ich bin noch lange nicht durch, aber es ist schon was hängengeblieben. Das will ich auf jeden Fall noch zu Ende gucken, da kommen bestimmt noch wissenswerte Dinge!
drei Daumen hoch!
Bufferbloat from a Plumber's point of view
Was ist Bufferbloat? Wie wirkt er sich aus? Was macht man dagegen? Interessante Themen, die jeden betreffen. Auch hier wird wieder mit sehr anschaulichen Modellen gearbeitet (Wasser, Schläuche, Trichter, Flaschen und ein Planschbecken), aber technisch ist der Vortrag leider unter aller Sau: Das Audio ist ungenießbar (ständiges Kratzen und Knacken) bis kurz vor dem Totalausfall und der Sprecher spricht ziemlich stockend. Dazu beginnt der Vortrag mit einem eingespielten mehrminütigen Videos eines anderen Vortrages.
Was hat's mir gebracht? Mehr Fragen als Antworten… Was Bufferbloat generell ist, wusste ich schon. Den angesprochenen wondershaper habe ich auch seit Jahren im Einsatz. Am Ende des Vortrages werden die neuesten Techniken im Kernel gegen Bufferbloat angesprochen, aber die praktische Umsetzung davon wird mit keinem Wort erwähnt: Ist das in meinem Kernel schon drin? Ist das automatisch aktiv? Muss ich das einschalten? Kann ich das einschalten? Ist der
Daumen runter
Fun with GStreamer Pipelines
Eine Vorstellung des GStreamer-Multimedia-Frameworks, im wesentlichen die Pipelines daraus. Damit kann man sehr schnell eigene Konverter oder Effektketten zusammenzimmern. Es gibt live am Beamer Kommandozeilen als Beispiel, die dann auseinandergenommen und erklärt werden. Der Vortragende ist nicht stellar, aber das kann man sich anhören.
Was hat's mir gebracht? Erstmal die Erkenntnis, das GStreamer wohl was eigenständiges ist und kein Gnome-Framework (der Fluch, der alle Programme trifft, die mit g oder k anfangen...). Mir war der Vortrag etwas langatmig und mit zu viel Basics (was Pipes sind, weiß ich z.B.), ich habe ihn halb im schnellen Vorlauf geguckt und bestimmt was interessantes übersprungen. Als Foliensatz oder Webseite würde mir das besser gefallen. Unabhängig davon habe ich das Tool mal gesehen und festgestellt: Hui, das kann eine ganze Menge. Aktuell brauche ich davon nichts, aber das ist eine nette bag of tricks, von deren Existenz man wissen sollte. Ich muss mir mal die Pluginlisten genauer anschauen. Was mir im Vortrag über den Weg gelaufen ist, sind einmal
ein Daumen hoch!
Nach dem GStreamer-Vortrag habe ich mir mal seine Beispielvideos angeguckt und bin darüber dann hierhin geschliddert:
ELECTROSHOCK - ESMA 2011
Tears of Steel - Blender Foundation's fourth short Open Movie
Das ist einfach mal kurzweilige Unterhaltung – beides gut!
Als ich gestern abend endlich Zeit hatte und unser kleines Streaming-Skript für den 30C3 flott machen wollte, hatte ich Probleme mit der Extraktion des laufenden Programmes aus dem Fahrplan. Nach drei Minuten Forschen hat sich dann rausgestellt, dass wohl alles funktioniert und der Congress einfach schon vorbei ist – da kann das Skript nichts mehr ausspucken :-(
Aber dank eines Links im Chat bin ich vorher schon über eine Reihe anderer Vorträge von der linux.conf.au 2013 gestolpert, die ich mir tatsächlich angeguckt habe. Da will ich mal ein paar hier verlinken. Warum ich aber während einer laufenden Jahresende-Konferenz Videos einer zurückliegenden Jahresanfangs-Konferenz gucke, habe ich noch nicht verstanden ;-) Was ich dagegen irgendwann verstanden habe, ist, dass die Veranstaltung in Australien und nicht in Österreich stattfindet, das erklärt dann auch die kurzen Hosen (über das viele Englisch habe ich mich nicht wirklich gewundert).
The real story behind Wayland and X
Der Vortrag besteht zum größten Teil aus einer Zusammenfassung der Werdegeschichte von X11 sowie einer großen Latte von aktuellen Problemen. Ganz am Ende geht es dann auf die Ansätze von Wayland ein, die X11-Probleme zu lösen. Der Vortragende ist sehr locker, prima drauf, erklärt gut und verständlich. Er her einen minimalistische, sehr guten Folienvortrag und diverse Gags eingebaut. Was er aus dem Nähkästchen an Absurditäten und Absonderlichkeiten plaudert, sollte man sich nicht entgehen lassen.
Was hat's mir gebracht? Auf jeden Fall gute Unterhaltung und ein Umdenken in Sachen Wayland. Wenn das mal fertig ist, will ich das durchaus haben. Bisher gehörte ich zu der "Wayland ist Mist, weil es nicht netzwerktransparant wie X11 ist"-Fraktion, aber: myth debunked. Wer weiterhin mit solchen Aussagen um sich wirft, sollte mit diesem Vortrag beworfen werden, danach sieht er das anders.
drei Daumen hoch!
Future directions for the X Window System
Nochmal Windowmanager, diesmal die andere Seite: Hier geht's um die Zukunft von X11 selber. Auch hier wird wieder an diversen Stellen aus dem Nähkästchen geplaudert, was man sich auch nicht entgehen lassen sollte. Der Vortragende ist etwas ruhiger, aber absolut routiniert und sehr gut zu hören.
Was hat's mir gebracht? Nicht ganz so gute Unterhaltung wie der Wayland-Vortrag, aber trotzdem toll! Einen Meinungsumschwung zu irgendwas konnte das bei mir aber nicht erzeugen. Am besten direkt nach dem Wayland-Dings gucken, das ist beides das gleiche Thema, unterschiedlich beleuchtet.
zwei Daumen hoch!
LTTng 20 Advanced Linux tracing for everyone
Ein Vortrag über das neue(ste) Tracing-Framework im Linux-Kernel. Viel habe ich davon noch nicht gesehen, daher kann ich nur sagen: Bisher macht's einen guten Eindruck, aber der Vortragende ist etwas akzentbehaftet.
Was hat's mir gebracht? Conclusion: incomplete. Ich musste irgendwo nach 45 bis 10 Minuten unterbrechen und bin mir noch nicht sicher, ob ich den Rest weitergucken will. Der Vortrag ist nicht schlecht, aber zu dem Thema habe ich keinen Bezug und keinen Bedarf und ich hab doch immer nur so wenig Zeit, da kann ich auch andere Dinge tun… Vielleicht kommt ja aber später noch ein großer Klopper?
ein Daumen hoch oder so
Git For Ages 4 And Up
Anders als der Titel denken lässt, geht es nicht um blutige git-Anfänger, sondern um die Leute, die mit den einfachen Standardoperationen zurechtkommen und arbeiten können. Denen wird in diesem Vortrag ein Blick hinter die Kulissen geboten: Wie arbeitet git eigentlich intern und was macht es bei meinen Befehlen genau? Ziel des Vortrages: Wenn man versteht, was da unten im Maschinenraum vor sich geht, kann man auftretende Probleme selber beheben, statt sich "den git-Experten" zu holen, der das dann fixt. Das spricht mich auch an :-) Das "for ages 4 and up" resultiert daraus, dass das git-Modell mit Kinder-Holzspielzeug dargestellt wird. Sehr einfach, sehr nachvollziehbar, sehr plastisch. Der Sprecher ist super. (Die Einleitung durch den Moderator ist leider unsuper, da habe ich nichts verstanden, daher gibt's hier direkt Some Facts About Schwern.)
Was hat's mit gebracht? Ich bin noch lange nicht durch, aber es ist schon was hängengeblieben. Das will ich auf jeden Fall noch zu Ende gucken, da kommen bestimmt noch wissenswerte Dinge!
drei Daumen hoch!
Bufferbloat from a Plumber's point of view
Was ist Bufferbloat? Wie wirkt er sich aus? Was macht man dagegen? Interessante Themen, die jeden betreffen. Auch hier wird wieder mit sehr anschaulichen Modellen gearbeitet (Wasser, Schläuche, Trichter, Flaschen und ein Planschbecken), aber technisch ist der Vortrag leider unter aller Sau: Das Audio ist ungenießbar (ständiges Kratzen und Knacken) bis kurz vor dem Totalausfall und der Sprecher spricht ziemlich stockend. Dazu beginnt der Vortrag mit einem eingespielten mehrminütigen Videos eines anderen Vortrages.
Was hat's mir gebracht? Mehr Fragen als Antworten… Was Bufferbloat generell ist, wusste ich schon. Den angesprochenen wondershaper habe ich auch seit Jahren im Einsatz. Am Ende des Vortrages werden die neuesten Techniken im Kernel gegen Bufferbloat angesprochen, aber die praktische Umsetzung davon wird mit keinem Wort erwähnt: Ist das in meinem Kernel schon drin? Ist das automatisch aktiv? Muss ich das einschalten? Kann ich das einschalten? Ist der
wondershaper
inzwischen überflüssig oder gar hinderlich?Daumen runter
Fun with GStreamer Pipelines
Eine Vorstellung des GStreamer-Multimedia-Frameworks, im wesentlichen die Pipelines daraus. Damit kann man sehr schnell eigene Konverter oder Effektketten zusammenzimmern. Es gibt live am Beamer Kommandozeilen als Beispiel, die dann auseinandergenommen und erklärt werden. Der Vortragende ist nicht stellar, aber das kann man sich anhören.
Was hat's mir gebracht? Erstmal die Erkenntnis, das GStreamer wohl was eigenständiges ist und kein Gnome-Framework (der Fluch, der alle Programme trifft, die mit g oder k anfangen...). Mir war der Vortrag etwas langatmig und mit zu viel Basics (was Pipes sind, weiß ich z.B.), ich habe ihn halb im schnellen Vorlauf geguckt und bestimmt was interessantes übersprungen. Als Foliensatz oder Webseite würde mir das besser gefallen. Unabhängig davon habe ich das Tool mal gesehen und festgestellt: Hui, das kann eine ganze Menge. Aktuell brauche ich davon nichts, aber das ist eine nette bag of tricks, von deren Existenz man wissen sollte. Ich muss mir mal die Pluginlisten genauer anschauen. Was mir im Vortrag über den Weg gelaufen ist, sind einmal
dtfmdetect
, das aus einer Audiospur im Vorbeigehen DTMF-Töne (die digitalen Telefonwähltöne) extrahiert und faceblur
, das in einem laufenden Video ohne weiteres Zutun Gesichter unkenntlich macht. Das ist schon cooles Zeug!ein Daumen hoch!
Nach dem GStreamer-Vortrag habe ich mir mal seine Beispielvideos angeguckt und bin darüber dann hierhin geschliddert:
ELECTROSHOCK - ESMA 2011
Tears of Steel - Blender Foundation's fourth short Open Movie
Das ist einfach mal kurzweilige Unterhaltung – beides gut!
Mitch's Manga Blog am : Spiele gucken statt Spiele spielen