How to RasPi - bequem fernsteuern
Wie schon angesprochen, wollte ich den RasPi über eine Fernbedienung steuern. Ich habe mir für weniger als 6 EUR inkl. Versand auf volles Risiko das erstbeste auf Ebay geschossen und war positiv überrascht!
Eigentlich wollte ich schon immer mal lirc ausprobieren, die Fernbedienung meldet sich aber direkt nach dem Einstecken als zwei USB-Geräte (Tastatur und Maus) am Rechner an und funktioniert auf Anhieb und ohne jegliche Konfiguration einwandfrei. Hoch lebe Billigware!
Ein Druck auf das Steuerkreuz wird in Mausbewegungen umgesetzt, die Tasten L und R in die entsprechenden Klicks (mittlere Maustaste gibt es leider nicht, aber auch der neuomdische X.org unterstützt das gute alte Emulate3Buttons ;-) Die anderen Tasten werden als Tastatureingaben übertragen – teilweise mit naheliegenden Entsprechungen (die vier Pfeiltasten als Cursortasten), teilweise als Multimediatasten (z.B. Lautstärke – erschreckend, auch das hat mein Ubuntu ohne Konfiguration verstanden), teilweise sehr windows-spezifisch, aber auch noch nachvollziehbar (die Taste close wird auf Alt-F4 gemappt, Desktop auf Windows-D oder so). Damit kann man schon mal arbeiten!
Besonderes Leckerli: Mit einer NumLock-Taste kann man vier Betriebsmodi durchschalten (leider muss man raten, in welchem man sich gerade befindet). Unter anderem kann die Fernbedienung dann wie ein altes Mobiltelefon zum SMS-Tippen benutzt werden: Die Taste "1ABC" liefert bei mehrmaligem Drücken nacheinander 1, A, B und C. Das klappt einfach so, wie man das vom Handy gewohnt ist, in jedem Textprompt, intern wird hier wohl bei jedem erneuten Tastendruck erstmal ein Backspace gesendet und dann das neue Zeichen. Einfach und effektiv – wer ganz große Langeweile hat, kann also seinen gesamten PC über die Fernsteuerung bedienen.
Leider lässt sich die Fernsteuerung nicht auf ein genaues Produkt oder auch nur eine Marke festnageln, so dass ich eine Kaufempfehlung geben könnte. Es wird in der Anleitung unspezifisch als PC REMOTE CONTROLLER tituliert, einen offensichtlichen Hersteller gibt es nicht. Die USB-ID ist:
Ich habe also die Fernbedienung angesteckt und mein frontend-term im Lernmodus gestartet, um mal zu gucken, was da so ankommt. Leider konnte ich diverse Multimediatasten nicht sauber abgreifen und die Tastenkombinationen wie Alt-F4 waren auch nicht ganz sauber verarbeitbar.
Also Google gezückt und das Internet studiert: showkey und loadkeys sind jetzt meine Freunde. Ersteres gibt rohe Keycodes aus (am besten auf der Linux-Konsole starten, unter X kommt nicht alles sauber an), darüber habe ich geguckt, welche Tasten der Fernbedienung ich überhaupt sauber erkennen kann oder wo einigermaßen brauchbare Tastenfolgen gesendet werden.
Für loadkeys habe ich dann ein eigenes Mapping der Fernbedienungstasten auf die Zeichen, die frontend-term versteht,
erstellt:
Ein kleines Script (unten dargestellt) wechselt nach dem Booten auf die vierte Konsole (und zwar deshalb die vierte, weil eine der Fernsteuerungstasten Alt-F4 sendet und man da eh irgendwann landet…), verstellt nur(!) dort die Tastaturbelegung passend zur Fernbedienung (auf einer anderen Konsole will ich mich ja vielleicht irgendwann mal einloggen, wenn eine Tastatur am Pi hängt, dann will ich da tippen können) und startet mein "Mediacenter". Wenn omxplayer-console beendet wird, fährt der Rechner runter, was auch der einzige etwas doofe verbleibende Punkt an der ganzen Konstruktion ist: Da es sich um ein fast normales Debian handelt, muss man
den RasPi sauber runterfahren. Einfach ausschalten wie beim DVD-Player ist ungut.
Fazit: Schön selbergebastelt, tut was es soll und funktioniert. Mit dem Frickel-Wohlfühlfaktor. Das Gefühl, was geschafft zu haben.
Andere nutzen eine XMBC-Distribution für den RasPi, da geht das alles aus der Tüte, in hübsch und auch mit Fernbedienung, aber das ist doch von der Stange und langweilig :-p
Eigentlich wollte ich schon immer mal lirc ausprobieren, die Fernbedienung meldet sich aber direkt nach dem Einstecken als zwei USB-Geräte (Tastatur und Maus) am Rechner an und funktioniert auf Anhieb und ohne jegliche Konfiguration einwandfrei. Hoch lebe Billigware!
Ein Druck auf das Steuerkreuz wird in Mausbewegungen umgesetzt, die Tasten L und R in die entsprechenden Klicks (mittlere Maustaste gibt es leider nicht, aber auch der neuomdische X.org unterstützt das gute alte Emulate3Buttons ;-) Die anderen Tasten werden als Tastatureingaben übertragen – teilweise mit naheliegenden Entsprechungen (die vier Pfeiltasten als Cursortasten), teilweise als Multimediatasten (z.B. Lautstärke – erschreckend, auch das hat mein Ubuntu ohne Konfiguration verstanden), teilweise sehr windows-spezifisch, aber auch noch nachvollziehbar (die Taste close wird auf Alt-F4 gemappt, Desktop auf Windows-D oder so). Damit kann man schon mal arbeiten!
Besonderes Leckerli: Mit einer NumLock-Taste kann man vier Betriebsmodi durchschalten (leider muss man raten, in welchem man sich gerade befindet). Unter anderem kann die Fernbedienung dann wie ein altes Mobiltelefon zum SMS-Tippen benutzt werden: Die Taste "1ABC" liefert bei mehrmaligem Drücken nacheinander 1, A, B und C. Das klappt einfach so, wie man das vom Handy gewohnt ist, in jedem Textprompt, intern wird hier wohl bei jedem erneuten Tastendruck erstmal ein Backspace gesendet und dann das neue Zeichen. Einfach und effektiv – wer ganz große Langeweile hat, kann also seinen gesamten PC über die Fernsteuerung bedienen.
Leider lässt sich die Fernsteuerung nicht auf ein genaues Produkt oder auch nur eine Marke festnageln, so dass ich eine Kaufempfehlung geben könnte. Es wird in der Anleitung unspezifisch als PC REMOTE CONTROLLER tituliert, einen offensichtlichen Hersteller gibt es nicht. Die USB-ID ist:
ID 073a:2330 Chaplet Systems, Inc.
Der kleine Notfallkoffer für langweilige Hotelaufenthalte (in der Hoffnung, dass der dortige Fernseher einen HDMI-Eingang hat): RasPi, Netzteil, HDMI-Kabel, Fernbedienung mitsamt USB-Empfänger, Tastenbelegungsmerkzettel und USB-Stick mit noch mehr Videos
Leider fiel die geplante Verprobung unter Realbedingungen krankheitsbedingt aus.
Leider fiel die geplante Verprobung unter Realbedingungen krankheitsbedingt aus.
Ich habe also die Fernbedienung angesteckt und mein frontend-term im Lernmodus gestartet, um mal zu gucken, was da so ankommt. Leider konnte ich diverse Multimediatasten nicht sauber abgreifen und die Tastenkombinationen wie Alt-F4 waren auch nicht ganz sauber verarbeitbar.
Also Google gezückt und das Internet studiert: showkey und loadkeys sind jetzt meine Freunde. Ersteres gibt rohe Keycodes aus (am besten auf der Linux-Konsole starten, unter X kommt nicht alles sauber an), darüber habe ich geguckt, welche Tasten der Fernbedienung ich überhaupt sauber erkennen kann oder wo einigermaßen brauchbare Tastenfolgen gesendet werden.
Für loadkeys habe ich dann ein eigenes Mapping der Fernbedienungstasten auf die Zeichen, die frontend-term versteht,
erstellt:
- !!
- !! key symbols: dumpkeys --long-info
- !!
- keycode 116 = q ! Power
- keycode 155 = D ! E-Mail
- keycode 172 = d ! WWW
- keycode 165 = R ! Previous
- keycode 163 = F ! Next
- keycode 164 = p ! Play/Pause
- keycode 166 = space ! Stop
- keycode 113 = i ! Mute
- keycode 114 = minus ! Vol-
- keycode 115 = plus ! Vol+
- keycode 15 = a ! Tab
- keycode 14 = s ! Backspace
- keycode 28 = Linefeed ! OK
- keycode 104 = f ! PageUp
- keycode 1 = S ! Esc
- keycode 109 = r ! PageDown
Ein kleines Script (unten dargestellt) wechselt nach dem Booten auf die vierte Konsole (und zwar deshalb die vierte, weil eine der Fernsteuerungstasten Alt-F4 sendet und man da eh irgendwann landet…), verstellt nur(!) dort die Tastaturbelegung passend zur Fernbedienung (auf einer anderen Konsole will ich mich ja vielleicht irgendwann mal einloggen, wenn eine Tastatur am Pi hängt, dann will ich da tippen können) und startet mein "Mediacenter". Wenn omxplayer-console beendet wird, fährt der Rechner runter, was auch der einzige etwas doofe verbleibende Punkt an der ganzen Konstruktion ist: Da es sich um ein fast normales Debian handelt, muss man
den RasPi sauber runterfahren. Einfach ausschalten wie beim DVD-Player ist ungut.
- #!/bin/sh
- CONSOLE=4
- MYTTY=/dev/tty$CONSOLE
- chvt $CONSOLE
- exec < $MYTTY
- exec > $MYTTY
- # load keymap for remote control
- /usr/bin/loadkeys -C $MYTTY /home/pi/git/omxplayer-console/keymap
- # invisible cursor
- /usr/bin/tput civis
- # start media center
- /home/pi/git/omxplayer-console/frontend-term | /home/pi/git/omxplayer-console/omxplayer-console /home/pi/video
- # and shut down
- echo
- echo SHUTTING DOWN IN 10 SECONDS...
- echo
- sleep 10
- chvt 1
- shutdown -h now
Fazit: Schön selbergebastelt, tut was es soll und funktioniert. Mit dem Frickel-Wohlfühlfaktor. Das Gefühl, was geschafft zu haben.
Andere nutzen eine XMBC-Distribution für den RasPi, da geht das alles aus der Tüte, in hübsch und auch mit Fernbedienung, aber das ist doch von der Stange und langweilig :-p
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